Autor: Raluca Frantuzu
”Franquismo”: eine Militärdiktatur, durch welche man die Staatsbürgerschaft zu kontrollieren versuchte
In Spanien herrschte zwischen den Jahren 1939 und 1975 eine Diktatur, als Folge der Tatsache, dass die von Francisco Franco geleiteten Truppen den Bürgerkrieg gewonnen hatten. Die Diktatur wurde in Anlehnung an den Namen des Diktators als ”franquismo” bekannt. Dieses autoritäre Regime durchlief im Laufe der Jahre verschiedene Phasen und dauerte bis zu seinem Todestag, dem 20. November 1975.
Das Regime von Francisco Franco war eine Militärdiktatur, in welcher Franco die absolute Kraft besaß und welche die Unterdrückung jedwelcher Art von Widerstand gegen das Franco-Regime sowie die Abschaffung der politischen Parteien und Gewerkschaften betraf. Darüber hinaus wurden die Menschenrechte, einschließlich die Meinungsfreiheit, unterdrückt und der Gebrauch der Minderheitensprachen aus Spanien wie Katalanisch eingeschränkt.
Folglich war die Rede über ein Regime der Angst, indem nur eine einzige Partei existierte. Die Armee kontrollierte die Medien und sowohl die Bildung als auch die Unterhaltung waren so geregelt, um nur Ideen zu verbreiten, die in Übereinstimmung mit dem Regime waren. Auf diese Weise wurde versucht, die soziale und ideologische Kontrolle der Staatsbürgerschaft zu erlangen. Viele von denjenigen, die als Bedrohung für das Regime galten, landeten in Konzentrationslagern, arbeiteten als Sklaven, wurden in Gefängnissen gequält oder sogar erschossen, trotz allem gibt es aber keine endgültige Zählung über die Zahl der Todesopfer.
Die Frauen hatten eigentlich fast gar keine Rechte
Die Frauen durften zur Zeit Francos ohne eheliche Genehmigung keinen Job haben, kein Auto fahren oder kein Bankkonto haben. Während des Franco-Regimes führte die Orientierung an der “patriotischen Mission” der Frauen im Heim dazu, dass die Behörden selbst oft darauf hinwiesen, dass Frauen nur in Ausnahmefällen ein Universitätsstudium absolvieren sollten. Bis 1972 mussten alleinstehende Frauen in Spanien trotz Volljährigkeit im Elternhaus bleiben und durften es ohne elterliche Erlaubnis nicht verlassen, außer um zu heiraten oder in ein Kloster einzutreten.
Während der Diktatur in Spanien galten die Gesellschaft und die Familie als hierarchisch und deshalb erhielt der Vater die Autorität Gottes und der Rest der Familie musste gehorchen. Die häusliche Gewalt während des Franco-Regimes war weit verbreitet und wurde nie als Verbrechen angesehen. Im Gegenteil, Ehefrauen konnten bestraft werden, wenn sie (häufig wegen der Misshandlung) das Haus verließen und sie durften nicht mehr ihre Söhne und Töchter sehen, durch den strafbaren Rechtsbegriff “Aufgeben der Wohnung”, das als Verbrechen galt. Die national-katholische christliche Moral des Franco-Regimes verbot die Verhütungsmethoden und die Abtreibung.
Heutzutage ist Spanien eine parlamentarische Monarchie, in der es eine Verfassung gibt, die die Rechte und Pflichten ihrer Bürger festlegt. Es gibt politische Parteien und die Herrscher des Landes werden durch Wahlen gewählt.