Rafik Schami ist ein deutsch-syrischer Schriftsteller, dessen Werke ein Pedant für die interkulturelle Literatur sind und die sich um das Thema der Migration zentrieren.
Zu seinen Büchern gehören komplexe Gestalten, die meisten mit einem interkulturellen Hintergrund, die durch ihr Kennenlernen von zwei Kulturen zu global citizens werden.
Leben und Migration

Er wurde am 23. Juni 1946 als Suhail Fadil in einer syrischen, katholischen Familie geboren. Er verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinen Geschwistern in Damaskus, wo er in die Schule mehrere Sprachen gelernt hat: das Arabische, das Französische und das Englische. Nach einer kurzen Weile in einem Internat eines jesuitischen Klosters in Libanon ist er in Damaskus zurückgekommen, wo er sein Studium in Chemie, Physik und Mathematik beendet.
Seine literarische Aktivität lässt sich beginnend mit dem Jahr 1965 spüren, als er begann, eine Zeitung zu leiten, die 1969 von der syrischen Regierung verboten wurde. Diese autoritären Maßnahme des Regimes führte dazu, dass er erstmal nach Libanon für seinen Militärdienst und dann später in nach der Bundesrepublik Deutschland emigrierte.
In der BRD begann er, Deutsch zu lernen und auch kurze Texte zu schrieben. Er verdient sein Geld, indem er in verschiedenen Bereichen tätig war. Er arbeitete in Fabriken und Restaurants und gleichzeitig promovierte er in Chemie an Uni Heidelberg.
Seine Entwicklung als deutscher Schriftsteller begann im Jahr 1978, als er sein erstes Buch auf Deutsche veröffentlicht. Im Jahr 1980 hat er den PoLiKunst-Verein begründet, der damit tätig ist, multikulturelle und interkulturelle Werke zu fördern. Bis heute bekam er zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine Werke.
Stil und Rezeption
Seine Bücher sind wahre Meisterwerke der interkulturellen Literatur, die einer breite Thematik herangehen. In puncto Struktur verfolgen sie entweder die Tradition einer Rahmenhandlung oder das Muster einer Sammlung von Erzählungen. Der Stil der literarischen Darstellung erinnert an die tradierte arabische Erzählungsweise, die märchenhafte Landschaften ins Leben ruft und die die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum löscht.
Die interkulturelle Literaturforschung fügte Rafik Schami in die Gattung der Gastarbeiterliteratur ein, aber er kritisierte diesen Begriff und behauptete, dass er zu eingeschränkt sei. Der Autor plädiert für eine kreative Literatur und für ihr produktives Schaffen, ohne dass die Werke immer zu einer bestimmten literarischen Gattung gehören.
Warum Rafik Schami?
Suhail Fadil wählte den Namen Rafik Schami als sein literarisches Pseudonym, weil diese Namenkombination sich als „Freund aus Damaskus“ übersetzen lässt. Dadurch betont er die Tatsache, dass er selbst ein Produkt der Interkulturalität sei und dass er trotz seiner Auswanderung nach Deutschland noch ein Syrier in seinem Herz geblieben ist.
Unsere Empfehlungen

„Reise zwischen Nacht und Morgen“ – 1995
Der Roman verfolgt die Geschichte des Zirkusdirektors Valentin Samani, der in den Orient gereist ist, um seine Vergangenheit zu kennen. Die Leser können eine Geschichte erfreuen, in der die Liebe und der Tod, die Heimat und das Fremde und die Macht der Freundschaft thematisiert wurden, um eine Reise in den tiefsten Seiten der menschlichen Seele darzustellen.
„Damaskus im Herzen und Deutschland im Blick“ – 2006

Diese Essaysammlung ist ein Plädoyer für ein interkulturelles Zusammenlebens, in dem alle Kulturen als gleichwertig und gleichbedeutend betrachtet werden. Dadurch lässt sich Schami als ein feiner Kenner der menschlichen Seele, indem er der Gesellschaft den Spiegel vorhält.
Autorin: Pătrașcu Cristina