In einem anderen Artikel auf unserer Seite „Platon – das Höhlengleichnis“ habe ich schon ein bisschen über Platon gesprochen. Genauer zu sein, habe ich über Platon und seine Mythen gesprochen. Ich habe das Werk Politeia (das man auf amazon.de bestellen kann) übersichtlich erwähnt, aber jetzt möchte ich Ihnen dieser Dialog vorstellen, denn er ist sehr interessant, indem er die erste Utopie der Welt darstellt.
Politeia – Platons Meisterwerk

Die Politeia ist ein Werk über Gerechtigkeit und die Regierung eines Staates. Das Werk wurde in 10 Bücher geteilt und man kann hier die wichtigste Ideen Platons Philosophie finden. An dem fiktiven Dialog beteiligten sich sieben Personen, einschließlich Platons Brüder, Glaukon und Adeimantos, Sokrates und Trasymachos. Die Politeia hat die Westliche Philosophie für Jahrhunderte beeinflusst: in der späten Antike haben die Neoplatoniker Platons Ideen übergenommen; in dem Mittel Alter war die Politeia ein Vorbild für die Arabische und Christliche Philosophie und danach, in der Modernität hatte Platons Werk noch einmal großen Erfolg.
Der ideale Staat
Durch die Politeia hat Platon versucht der ideale Staat in der Vorstellungskraft zu entwerfen. Sokrates, die Hauptfigur Platons Werk, beschreibt dieser ideale Staat. Die Platonische Philosophie hat immer behauptet, dass die menschliche Seele aus drei Teilen besteht: ein begehrender Teil, ein muthafter Teil und ein denkender Teil. Die Seele ist in guter Ordnung, wenn alle drei Teilen die richtige Balance haben und die Seele von dem denkenden Teil geführt wird. Um durch ein Beispiel zu erklären, können wir sagen, dass diese Seelenteilen mit drei Organen verbunden sind: der Magen, das Herz und der Kopf. Die Im Analogie wird der ideale Staat auch aus drei Volkergruppen bestehen: die Gewerbetreibende, die Krieger und die Regierenden.

Wer regiert der Staat?
Also das ist der ideale Staat. Platon hat sich ein idealer Staat mit drei großen Volkergruppen vorgestellt, die in Gleichgewicht stehen und die von der kleinsten Gruppe regiert werden. Aber wer regiert der Staat? Also hier kommt der grundsätzliche Teil Platons Staattheorie: Die Machthaber in dem idealen Staat sind die Philosophen. Warum? Da sie einen großen Wert auf die Ausbildung legen, haben die Philosophen durch langedauernde Lehre, die wahre Weisheit erreicht. Sie kennen die Ideen, die Formen und sie bekommen ihre Informationen nur durch den Verstand, denn den Sinnen können uns anlügen, Platon zufolge.
Ein Ideal kann nie eine Realität werden
Eine schöne Theorie, aber vielleicht ein bisschen naiv? Nein, ganz das Gegenteil. Platon hat immer über seine Ideen und ihre Wichtigkeit gesprochen, aber er war kein Idiot. Auch in der Politeia sagte er, dass dieser Staat nie existieren wird. Er weiß genau, dass der ideale Staat sich selbst vernichten wird und dass kein König Philosoph werden will oder von Philosophen sich beeinflussen lassen wird.
Aber Platon hat seine Ideen und seine Glaubnisse präsentiert. Er machte sich nicht vor, er wusste, dass ein philosophischer Staat nie geben wird, aber er hat an einem solchen Staat gedacht.