Montag, 10. Mai: Gewalt und Verletzte am Jerusalem-Tag
Die israelische Polizei feuerte Betäubungsgranaten ab und Palästinenser warfen Steine
Am Montagmorgen kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und palästinensischen Demonstranten auf dem Tempelberg in Jerusalem. Um die Spannungen abzubauen, sagte die israelische Polizei, sie hat jüdischen Gruppen verboten, Besuche am Jerusalemer Tag auf dem heiligen Platz zu machen, auf dem sich die al-Aksa Moschee befindet.
Hunderte wurden verletzt
Tausende Palästinenser haben sich am Flammpunkt versammelt. Nach Angaben der Polizei griffen Dutzende von Demonstranten einen Polizeiposten an und schleuderten Steine vom Tempelberg auf eine Straße südlich des Geländes und blockierten die Straße. Sie verursachten aber keine Verletzungen oder Schäden. Offiziere wurden angegriffen und haben mit Betäubungsgranaten reagiert, sagte die Polizei. Nach Auskunft von stimme.de, bei heftigen Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften sind in der Altstadt rund 300 Palästinenser und rund 20 Polizisten verletzt worden.
Gewältige Nächte in Jerusalem
Jerusalem hat in der vergangenen Woche gewalttätige Nächte erlebt. Demonstranten protestierten gegen die Spannungen rund um den Berg, sowie gegen die bevorstehende Vertreibung von Palästinensern aus dem Viertel Sheikh Jarrah in Ostjerusalem.
Die Gewalt hat zusammen mit den geplanten Vertreibungen in Ostjerusalem die Vereinigten Staaten, Europa und die Vereinten Nationen besorgt gemacht.
Die Polizei überlegte auch, ob sie einen traditionellen Marsch zum Jerusalemer Tag umleiten sollte, bei dem Tausende von jüdischen Jugendlichen mit israelischer Flagge durch das Damaskustor der Altstadt und das muslimische Viertel gehen.
Historischer Zusammenhang
Die Spannungen in der Stadt waren besonders hoch, als Israel den „Jerusalem-Tag“ feierte. Nach Auskunft von dw.com, besetzte und annektierte Israel 1967 den Ostteil Jerusalems mit der Altstadt im Sechs-Tage-Krieg. Aber die Annexion wurde nie international anerkannt und die Palästinenser sehen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates.
Al-Aksa, die drittheiligste Stätte des Islam, war ein Brennpunkt der Gewalt in Jerusalem. Die Gewalt brach aus am Jerusalem-Tag, vor der Al-Aksa Moschee und hunderte verletzte Menschen waren dort.